Samstag, 28. April 2012

Würfelspiel.

»Wissen Sie ...«. Meine Stimme klingt rau und kratzend. Sägeblatttöne. »Wissen sie was ein Spielsüchtiger mit einem Würfel macht?« Seine Brauen ziehen sich zusammen, die Augen werden ganz klein. Er schüttelt leicht den Kopf. »Er zinkt ihn. Manipuliert ihn. Zu seinem Vorteil. Damit er gewinnt. Und getrieben vom Gewinn, wird er immer weiter spielen, und die Sucht wird sich nie legen. Nie.« Pause. Kurzes unterdrücktes Schnauben. Schluckversuch. Dann: »Ich kannte mal einen Jungen. Er manipulierte auch einen Würfel. Allerdings wollte er damit nicht gewinnen. Er wollte verlieren. Und zwar alles. Er hatte erkannt, dass es in seinem Leben nichts mehr zu gewinnen gibt. Dabei gibt es im Leben doch so vieles zu gewinnen, nicht wahr?« Sein konzentrierter Blick trifft den meinen. »Jede Sekunde ist ein Gewinn, richtig?« Er nickt.

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