Montag, 2. April 2012

Heaven is a place.

Moment.!
Ich flüchte mich mal schnell in Sarkasmus.
Schon lustig, dass wir jetzt auch ein virtuelles Leben haben. Da kann man fix mal was löschen. Ein Klick, und wuuusch. Timeline gesäubert. Vergangenheit geändert. Schlechtes Gewissen bereinigt. Fehler sind dumm. Und wer Fehler macht ist dumm. Ich bin nicht dumm. Nein. Natürlich nicht. Und das rechne ich dir hoch an.

Tag X, vor Y Monaten. Im Supermarkt waren Gefühle ausverkauft, und anstatt mit leeren Händen nach Hause zu kommen, kamst du gar nicht mehr. Das ist wie, wenn man nach ner schnellen Nummer, mal eben Zigaretten holen geht, und dann ganz zufällig vom Automaten verschluckt wird. Und eins zwei Monate später kommt die Einladung zur Hochzeit, die eigentlich die eigene Beerdigung sein könnte. Doch man hat sich präpariert. Jahrelang Actimel getrunken, dass jetzt leider nicht mehr hilft. Immunität. Das wär's. Das, was man die ganze Zeit nie wollte, ist jetzt plötzlich die einzige Rettung. Und man weint und säuft und shoppt sich Mut zusammen, nur um das Schiff zu entern, dass einen Richtung Jungbrunnen bringen soll. Doch meist kommt, man gar nicht erst am Hafen an. In irgendeiner Gasse, im eigens ausgekotzten Delirium: dort finden dich nicht nur Freunde, halbtot. Dort findet man sich meistens auch selbst. Hallo, ich!

Und wenn man dann wieder laufen kann, spaziert man an dem Supermarkt vorbei. Einfach vorbei. Ohne sich umzudrehen. Man schaut aufs Handy, ortet sich fix selbst, und stellt fest, dass man im Himmel ist.

Heaven is a place on earth with you. Bestimmt.
Heaven is a place on earth without me and you.

Wie ich da drauf komme? Frag das Heute. Ich schließ' lieber auf, als ab. Vor allem Türen. Und deine hast du selbst aus den Angeln gehoben. Glückwunsch.

Doch ich rat's ihm. Er soll ja aufpassen. Auf mich. Und dich.
Tut mir leid. Und herzlichen Glückwunsch.

Und der Schlüssel dreht sich im Schloss.

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