Montag, 30. April 2012

Stille.

und wir tanzen,
und wir tanzen,
wie Marionetten über's Schlachtfeld
mit Messern in der Brust,
gewillt uns zu befrei'n.


Samstag, 28. April 2012

Würfelspiel.

»Wissen Sie ...«. Meine Stimme klingt rau und kratzend. Sägeblatttöne. »Wissen sie was ein Spielsüchtiger mit einem Würfel macht?« Seine Brauen ziehen sich zusammen, die Augen werden ganz klein. Er schüttelt leicht den Kopf. »Er zinkt ihn. Manipuliert ihn. Zu seinem Vorteil. Damit er gewinnt. Und getrieben vom Gewinn, wird er immer weiter spielen, und die Sucht wird sich nie legen. Nie.« Pause. Kurzes unterdrücktes Schnauben. Schluckversuch. Dann: »Ich kannte mal einen Jungen. Er manipulierte auch einen Würfel. Allerdings wollte er damit nicht gewinnen. Er wollte verlieren. Und zwar alles. Er hatte erkannt, dass es in seinem Leben nichts mehr zu gewinnen gibt. Dabei gibt es im Leben doch so vieles zu gewinnen, nicht wahr?« Sein konzentrierter Blick trifft den meinen. »Jede Sekunde ist ein Gewinn, richtig?« Er nickt.

Samstag, 21. April 2012

Zerfallen.

Alles was kaputt geht, klebt man wieder zusammen. Stück für Stück. Die Risse verleihen dem ganzen einen abenteuerlichen Glanz, ohne das wir merken, dass das Netz, das sie spannen, nur von einer Zerbrechlichkeit ablenkt, die wir meist nicht im Stande sind zu akzeptieren. Die innere Schönheit ist längst verloren gegangen. Mit ihr der Sinn. Und Wahrheit.
Alles was wir tun und lassen, was wir sagen und verschweigen. Was wir träumen und was wir leben. Nichts davon kann halten, ohne dass es selbst gehalten wird. Von sich selbst. Und allem anderen. Manchmal zerspringt es. In tausend kleine Scherben, die wir gewillt sind, wieder zusammen zu setzen. Ohne zu verstehen, dass das Muster, das sie bilden, das schönste Arrangement ist, dass wir je gesehen haben.
Manchmal sind wir blind. Manchmal taub. Manchmal stumm.
Und manchmal ohne Wissen, dass wir selbst - gerade. in diesem Moment - zerfallen.

So ist das. Und die Welt ein Scheiterhaufen. Jeder von uns, irgendwo, kurz vorm Verbrennen. Ständig am Rennen. Hinauf. Hinab. Doch nie weit genug. Nie gut genug.


Donnerstag, 19. April 2012

Wie.

Es ist wie, wenn man in eine Kristallkugel schaut und alles falsch rum sieht. Nicht etwa die Zukunft, oder all die entscheidenden Entscheidungen die es zu fällen gilt. Nein. Sonder das Hier und Jetzt. Das, was ist. Alles ist anders. Und doch alles gleich geblieben. Nur rückwärts. Wie, wenn sich der Origami-Schwan wieder in ein ebenes Blatt Papier verwandelt. Ohne Falten. Ohne Flügel. 
Es ist wie, als ob man die Zeit überlisten könne. Als ob man schneller lebt, als das sich der Zeiger dreht. 
Doch was wär ein Leben ohne Zeit? So wie, wenn Papier Papier bleibt. Für Ewigkeit.
Ohne Falten. Ohne Flügel. 

Sonntag, 15. April 2012

Da ist alles und nichts. Wo auch immer man hinsieht.

Doch dann, wenn sich Wünsche und Träume in Erinnerungen verwandeln.
Weiß man, dass die Zeit für einen Moment stehen geblieben ist.
Dass sich das Warten gelohnt hat.
Und dass Unendlichkeit näher ist,
als man glaubt.

Ein stummer Schrei. Durchatmen.

Samstag, 14. April 2012

Erneut.

Wenn man nachts halb vier halbwegs schläfrig nicht schlafen kann, all die Adressbuchkontakte schon längst in den tiefsten Träumen schlummern, man Konversation für Konversation liest und lächelt, und sich erinnert was vorgestern war, oder letzte Woche, wenn einem verständlich wird, dass niemand da ist, der einem zuhört, wenn man den Kopf schüttelt, das Licht löscht und versucht zu schlafen und es doch nicht kann, wenn man dann anfängt mit sich selbst zu reden, weil etwas raus muss, ohne zu wissen, dass es wirklich drin ist, wenn man anfängt zu weinen und leise zu schreien, sich das Kissen auf das Gesicht presst um für Sekunden nicht mehr atmen zu können und dann im halben Ersticken ganz friedlich und unverhofft doch noch einschläft und ein Leben zu leben beginnt, dass in wenigen Stunden durch ein einziges Augenöffnen schon wieder zu Ende geht, und man sich an all das nicht mehr erinnern kann, und sich nur noch wundert, warum sein Spiegelbild so verheult aussieht, dann fängt man nicht etwa an durchzudrehen, sondern sich selbst zu finden. Erneut.

Freitag, 13. April 2012

Wenig. Und davon ganz viel.

Wenn man nichts mehr zu sagen hat, ist der Versuch dann gescheitert, oder ist man einfach nur wortlos verloren? Irgendwo. Wo auch immer man steht. Solange man steht, ist Weitergehen das Ziel. Wohin? 
Dort. Da. Und hier. 
Das war's. Mehr liegt nicht auf der Zunge. Doch liegt's viel tiefer. 
Das war's.

Mittwoch, 11. April 2012

Wohin nur? Wohin?

Heute ist wieder so ein Tag. An dem ich nicht weiß wo vorn und hinten ist. Wo oben. Und wo unten. Ob ich noch stehe oder schon falle. Was ich denken und fühlen soll. Wo ich bin. Und wer ich bin.
Wer bin ich? Und wer muss ich sein, wenn ich anfange, mir diese Frage zu stellen?

Sind letztens auf der Autobahn an einem Auto vorbei gefahren. Nummernschild WE LT 87. Und ich wollte aufspringen, weil meine gerade kaputt gegangen war.

“Sun is shining. And it’s drizzling. Build a rainbow, you can walk on. Away.”
Davon laufen. Ja. Einfach raus und weg.
Davon laufen.


Tötlich.

Zwischen all dem Enttäuschenden auf dieser Welt ist die Wahrheit das Einzige, das verletzt. 
Alles andere tötet!

Dienstag, 10. April 2012

Ohne Herz lebt sich's schneller.

Kann es irgendwie weder glauben noch fassen. Doch muss es wohl beim Belassen belassen. Erschreckend still. Alles. Nichts zu sagen, und doch so viel auf der Zunge. Wenige Tage. Und dazu ein Zustand des Unbehagens. Einer, der denken lässt, ohne denken zu wollen, noch zu müssen. Einfach mal vernünftig akzeptieren. Ohne Herz lebt sich's schneller.
Schritt für Schritt 'nen Arschtritt. Von mir selbst. Schau auf die Uhr. Und vor zwei Minuten also. Gleich drei. Jetzt drei. Bald vier. Lohnt sich's noch? Ich will doch. Ich will doch. Soll doch aber nicht. Ist doch verboten. Vom Kopf befohlen. Von dem. Dem, ohne Haare. Dem, sie ausfallen. Entledigt sich schon jeglicher Ballast, weil er bald zu platzen droht.
In der Nacht voll gegen die Wand gezimmert. Ohne weh zu tun. Einfach geschlafen. Ohne geträumt zu haben. Gut so. Leichte Lider. Wieder. Gerne wieder. Immer wieder. Schwere Lieder. Erbebenerdbeertränen. Schließe die Augen und seh' schwarzweiß. Gesichter. Bilder. Augen, Mund, Nase. Ohne dass ich's hatte. Oder hab. Nichts davon. Nehm' wohl alles mit ins Grab. Ungewillt gewollt. Weil's einfach nicht seien sollt'. 

Montag, 9. April 2012

Gefangen in sich Selbst.

Dieses ganze pulverisiert hohe Gequatsche. Von rechts und links. Alles prasselt. Alles donnert. Wie Regen auf hohles Blech. Der Trommelwirbel, der den Wahnsinn einleitet. Der dich ins Irrenhaus treibt. Und dich einkerkert, zwischen nackten Wänden aus Angst, Hass, Zweifel und Tränen. 

Menschliche Dummheit.

Erst versteht man die Welt nicht mehr, und irgendwann nicht mal mehr sich selbst.
Übermorgen geht die Sonne im Norden auf. Wär mal was anderes. Und Wolken treiben entgegen dem Wind. Schneeflocken fallen im Sommer, und kristallisieren Äpfel und Kirschen. Überzuckern Erdbeeren. Und verfeinern Eiswaffeln. Regenbögen sind wirkliche Brücken in traumhaft atemberaubende Welten. Und jeder Lidschlag bedeutet einen weiteren gelebten Traum.
Doch in der Realität, weckt die dich Wahrheit. Die dich eigentlich nicht mal richtig schlafen lässt. Leben lebt man nicht mehr. Leben inszeniert man. Die Welt existiert nicht mehr. Nur noch ihr virtueller Bruder. Die KI wächst. Und mit ihr die Dummheit aller. Denken ist überflüssig. Alles hat seinen Sinn, aber ergibt keinen. Doch die Skepsis liegt irgendwo auf Server lostAlone. Gehostet und gehackt in Togo. Man weiß gar nicht wo das ist. Indischer Ozean Ecke Neapel. Irgendwo dort, wo Land aus Wasser emporragt. Man versteht die Welt nicht mehr. Und ohne es zu wissen, nicht mal mehr sich selbst.


Sonntag, 8. April 2012

Tage der Stille.

Es ist dieser eine Moment, den man nicht benennen kann. Dieser eine Moment, der zur Droge heranwächst. Der einen aussteigen lässt. In voller Fahrt. Den man immer wieder durchlebt, ohne ihn zu spüren. Und den man ständig fühlt, ohne ihn zu wissen.
Es ist dieser eine Moment, der Nächte zu Tage macht, ohne Tage zu Nächte zu machen. Der Köpfe rollen lässt. Der Albträume hervorruft, nur um aufzuwachen. Nicht weil einem die Träume Angst machen. Sondern weil man Angst hat zu träumen.
Es ist dieser eine Moment, der Zeiten kontrolliert. Der Märchen schreibt. Und Wunder niederschlägt. Jedes, im Takt bebender Herzen.
Wir schreien.

Doch irgendwann kommen diese Tage, an denen man anfängt zu schweigen. Ohne zu verstummen.


Schwarz.

Unlängst sich selbst verloren habend in scheinbar ewiger Ewigkeit rumstochern. Die Gabel umklammert, als sei sie das letzte Stück eiserne Hoffnung. Den Teller zu sich ziehen, als würde jeglicher Niemand versuchen, die Suppe vor einem zu entwenden. Halb verhungert starrt man in die trübe Brühe und verflucht sich leise, dass Leben nicht doch mit dem Löffel zu essen. Mit dem großen. Nur um zu protestieren. Tropft durch die Finger. Doch verbrennt einen die Zunge. 
Man wagt es nicht. Zu fordern. Noch zu tauschen. Um einen herum vergeht alles. Verspinnwebte Stühle, auf denen der Wahnsinn hockt. Morsch und trocken. Und das einzig Lebendige, bleibt der mechanische Kuckuck, der erbost und voller Freude aus einem kleinen Uhrkasten spaziert kommt. Schreiend. Mit den Flügeln knartzend. Und blind. 

Freitag, 6. April 2012

Verträumt.

Aufwachen. Ohne, dass einen das Hirn aus den Augen tropft. Ohne, dass das Herz die Rippen zerreißt. Ohne, dass die Finger in Schockstarre zittern und sich zu Fäusten ballen.
Aufwachen. Ohne, dass man sich an den Traum erinnern kann. Und doch ganz genau weiß, was passiert ist. Aufwachen. Ohne Angst. Ganz ohne Gefühl.
Einfach aufwachen.

Einfach vergessen. Und sei es nur für Sekunden. Die Augen öffnen und nichts wissen. Frei von Gedanken und Gefühlen. Und doch mit einem halben Lächeln. Die Welt ignorieren. Die kalte Luft um einen herum. Die graue Decke anstarren. Die kratzende Matratze lässt einen schweben. Irgendwie abheben, in durchdringend undurchdringliche Gefilde. Einfach weg. Einfach vergessen.
Einen Wimpernschlag. Vergessen.

Realitäten erzählen Lügen. Ganz ohne Rot zu werden. Ohne Scham. Und ohne Skrupel.
Träume erzählen das Leben. Ohne es zu kennen.

Mittwoch, 4. April 2012

Wunder treiben fort.

Ich starre an die Wand und entdecke dieses Foto, dass immer noch in ungefähr übergroß dort hängt, und vor sich hin vergilbt, so wie die Erinnerung daran. Es ist das etwaig Einzige. Da hängen Zettel mit Sprüchen, mit Flügeln, mit Terminen. Konzertkarten, eine zerbrochene Kette und ein Starbuckskassenbon. Eine Filmliste, auf der nur einer steht. Und bunte Reißzwecken, die das ganze durchbrechen. Punkt für Punkt. Oben drüber tickt die Zeit.
War eine gute Zeit. Nicht zum Himmelhochjauchzen. Aber zum Genießen. Und zum Atmen lernen. Zum Augenschließen. Und zum Scheitern verurteilt. Fünfzehn. Wenn man so will. Irgendwas bei vierhundert. Tage, die verblassen. Korrupte Gefühlswelt. Momente im Kopf, die nur noch sachte weiß schimmern. An Farbe verlieren. Schon lange nicht mehr im Herzen.
Die Passagiere verlassen das sinkende Schiff. Doch eigentlich ist es ja schon längt untergegangen. Nur noch der Kapitän an Bord, der ich nie war. Und der den Wundern hinterher schaut. 

Wunder treiben fort von Welten. Einst bewohnt. Einst geglaubt.

Wohin des Weg's, fragst du dich, ohne eine Antwort zu verlangen. Treiben lassen. Mitnehmen, was geht. Kräfte sammeln. Gelernt auszuhalten. Geradeaus zu sehen. Und doch rundum. Den Horizont nicht verlieren. Denn irgendwo, wirst du irgendwann wieder Boden unter den Füßen haben. Und vielleicht sammeln sich Wunder.
Dort. Am Strand.


Zweifel zweifeln nicht an sich selbst.

Weine trockene Tränen. Denn nicht jeder Moment kann schwimmen.

Manchmal.

Manchmal stellt man fest, dass die Enttäuschung größer ist, als der Mensch, den man meinte zu kennen.
Ohne Urteil. Oder Selbstaufgabe. Doch manchmal muss man das Leben rückwärts lesen, um es zu verstehen. Die Zeilen. Die Momente. Gehüllt in traurig, tragische Schleier. Ohne sie auch jemals akzeptieren zu wollen, muss man doch stets damit leben können.
Der dreckige Sand, der zwischen den Zähnen knirscht, wenn die Sekunde davor dich zweifeln lässt. Der dumpfe Herzschlag, der wilder rennt, ohne nach dem Weg zu fragen. Die Worte die im Raum stehen. Nackt und unberührt. Trügerische Klarheit. Und das Knistern, dass du spürst, ist nur das Rascheln zerfallener Blätter, die der Wind nicht gewillt war zu tragen.
Ohne ihn zu denken, zerfällt der Gedanke. Und das Leben humpelt weiter, barfuß. Über Berge.

Manchmal bedeutet Ehrlichkeit den Tod. Den Tod von Hoffnung.
Und doch - stirbt sie nie.


Dienstag, 3. April 2012

Unschön.

Darf es das überhaupt?
Ich meine, so rotzfrech daher kommen. Sich einnisten, schmarotzen und mehr Gehirne beschäftigen, als eigentlich anwesend sind. Dieses Gedankengeflecht, dass sich da oben zurechtspinnt, ohne sich zu Gold zu spinnen. Du spinnst doch, ey. Selten gehört. Und doch täglich zu sich selbst gesagt.
Vor dem Spiegel stehen und sich den Sonnenbrand betrachten. Sich am Kopf kratzen. Und am liebsten den Finger tief reinbohren und Gedanke für Gedanke, und verirrtes Gefühl für Gefühl da raus angeln. Ins Waschbecken tropfen lassen, und Wasserhahn auf. Abfluss. Und weg.
Undefinierbar was es ist. Glitschig und lästig. Penetrant und suchtend. Hammer und Meißel im Dreivierteltakt. Lemminge, die nach Erz bohren. Oder kochende Luft, kurz vorm Platzen. Ungenierte Dramatik. Marternde Träume. Vibrierende Endlosigkeit, die Verstand verstummen lässt. Logik widerlegt. Und Wahrheit verdreht.

Tage wie, Tage wie dieser oder jener, tragen dich weg. Sonnenwolken knallen. Und Geschichten und Worte, ganz einfach und leicht, huschen einen über die Zunge.
Keine Triebtäter, die die Straßen bevölkern. Nur die legale Verpeilung, die Toilette zu übersehen.
Alles einfach. Alles einfach einfach.

Schön.


Warum.

Die guten Tage, sind die Bewölkten. Weil.

Montag, 2. April 2012

Heaven is a place.

Moment.!
Ich flüchte mich mal schnell in Sarkasmus.
Schon lustig, dass wir jetzt auch ein virtuelles Leben haben. Da kann man fix mal was löschen. Ein Klick, und wuuusch. Timeline gesäubert. Vergangenheit geändert. Schlechtes Gewissen bereinigt. Fehler sind dumm. Und wer Fehler macht ist dumm. Ich bin nicht dumm. Nein. Natürlich nicht. Und das rechne ich dir hoch an.

Tag X, vor Y Monaten. Im Supermarkt waren Gefühle ausverkauft, und anstatt mit leeren Händen nach Hause zu kommen, kamst du gar nicht mehr. Das ist wie, wenn man nach ner schnellen Nummer, mal eben Zigaretten holen geht, und dann ganz zufällig vom Automaten verschluckt wird. Und eins zwei Monate später kommt die Einladung zur Hochzeit, die eigentlich die eigene Beerdigung sein könnte. Doch man hat sich präpariert. Jahrelang Actimel getrunken, dass jetzt leider nicht mehr hilft. Immunität. Das wär's. Das, was man die ganze Zeit nie wollte, ist jetzt plötzlich die einzige Rettung. Und man weint und säuft und shoppt sich Mut zusammen, nur um das Schiff zu entern, dass einen Richtung Jungbrunnen bringen soll. Doch meist kommt, man gar nicht erst am Hafen an. In irgendeiner Gasse, im eigens ausgekotzten Delirium: dort finden dich nicht nur Freunde, halbtot. Dort findet man sich meistens auch selbst. Hallo, ich!

Und wenn man dann wieder laufen kann, spaziert man an dem Supermarkt vorbei. Einfach vorbei. Ohne sich umzudrehen. Man schaut aufs Handy, ortet sich fix selbst, und stellt fest, dass man im Himmel ist.

Heaven is a place on earth with you. Bestimmt.
Heaven is a place on earth without me and you.

Wie ich da drauf komme? Frag das Heute. Ich schließ' lieber auf, als ab. Vor allem Türen. Und deine hast du selbst aus den Angeln gehoben. Glückwunsch.

Doch ich rat's ihm. Er soll ja aufpassen. Auf mich. Und dich.
Tut mir leid. Und herzlichen Glückwunsch.

Und der Schlüssel dreht sich im Schloss.

Versteckspiel.

Versteh' einer die Welt. Dreht sich dauerhaft im Kreis, und der Einzige, dem schwindelig wird, ist der Mensch. Rotiert und schreit und könnte kotzen. Und das nicht nur weil ihm schlecht ist, sondern weil alles schlecht ist. 
Er. Und die Welt.

Steh vor dem Fenster und blick hinaus auf einen weißgrauschimmernden Himmel. Das Gentlemen-Kleid hat er abgelegt. Trägt Trauerflor, doch verbietet sich selbst das Weinen. Therapiert Depressionen mit Sonnenschein. Doch lügt, dass sich die Wolken türmen. Einzelne Regentropfen fallen. Wie Wahrheiten. Und zerplatzen, wie durchbohrt von Messer-, auf Nasenspitzen. Doch wischen wir sie nur weg. Wie lästige, peinliche Tränen.

Was hält uns noch hier, außer die physikalische Schwerkraft? Wenn sie nicht wäre, würde uns unser Leben genauso nur tangieren, wie es das der anderen, jetzt schon tut. Ernähren uns von Lügen, Macht und Gier. Und Lügen macht gierig. Egoistischer Kannibale. 
Woran kann man noch glauben? Woran darf man noch glauben? Doch hoffentlich noch an das Gute. Denn ohne jenes, würde all das hier, niemals existieren. 

Wo steckst du? Wo versteckst du dich?

Sonntag, 1. April 2012

Belagerungszustand.

Guten Abend, du dreckiger Tag.
Furzt die ganze Zeit blaue Farbe in den Himmel, doch verknotest alle Gehirnstränge mit Kabelbinder, so das Gedanke für Gedanke eingesperrt wird. Weggeschlossen. Und kerkerst mich in meine eigenen vier Wände ein. Frohlockest mit Sonnenschein, doch blockierst mit knallhartem Wahnsinn. Lässt mich durchdrehen. Nackt durch die Wohnung tanzen. Irgendwelche Tarzanmoves am Türrahmen veranstalten. Und Texte wie diesen schreiben.
Wird also Zeit wieder auszubrechen. Alltag Alltag sein zu lassen, und rauszukommen. Gedanken bunt anmalen. 'ne Sonnenblume auf die Brust. Und einfach drauf los steuern. So siehts aus. Den ganzen paradox toxischen Scheiß loswerden. Mit Farbe und Lächeln. 
Doch tragisch. Denn da wo Licht, da auch Schatten. Wo Wille, da Unmut.


Please, quit the programm and start the machine again.
Reboot now.

Fehlerhaft.


Leblos.

Leben ist das, was den Alltag aus dem Alltag katapultiert und eigentlich nichts weiter übrig lässt, außer Gefühle, die die meisten nicht im Stande sind zu fühlen. Sind berührt von Berührungen. Streicheleinheiten, die keiner spürt. Stolpern sich die Tränensäcke voll und weinen und fluchen und schluchzen über die Unlebhaftigkeit des Lebens, dessen Lebhaftigkeit sie doch selbst leibhaftig ablehnten. Ignorieren sich selbst. Und verlieren den Klang im Ohr. Den Klang vom Sinn des Lebens. Den keiner kennt, der sich selbst nicht kennt. Den keiner kennt. Doch manche. Manche können ihn fühlen. Ihn spüren. Den Sinn. Das Leben. 
Nur Leben.