Mittwoch, 4. April 2012

Wunder treiben fort.

Ich starre an die Wand und entdecke dieses Foto, dass immer noch in ungefähr übergroß dort hängt, und vor sich hin vergilbt, so wie die Erinnerung daran. Es ist das etwaig Einzige. Da hängen Zettel mit Sprüchen, mit Flügeln, mit Terminen. Konzertkarten, eine zerbrochene Kette und ein Starbuckskassenbon. Eine Filmliste, auf der nur einer steht. Und bunte Reißzwecken, die das ganze durchbrechen. Punkt für Punkt. Oben drüber tickt die Zeit.
War eine gute Zeit. Nicht zum Himmelhochjauchzen. Aber zum Genießen. Und zum Atmen lernen. Zum Augenschließen. Und zum Scheitern verurteilt. Fünfzehn. Wenn man so will. Irgendwas bei vierhundert. Tage, die verblassen. Korrupte Gefühlswelt. Momente im Kopf, die nur noch sachte weiß schimmern. An Farbe verlieren. Schon lange nicht mehr im Herzen.
Die Passagiere verlassen das sinkende Schiff. Doch eigentlich ist es ja schon längt untergegangen. Nur noch der Kapitän an Bord, der ich nie war. Und der den Wundern hinterher schaut. 

Wunder treiben fort von Welten. Einst bewohnt. Einst geglaubt.

Wohin des Weg's, fragst du dich, ohne eine Antwort zu verlangen. Treiben lassen. Mitnehmen, was geht. Kräfte sammeln. Gelernt auszuhalten. Geradeaus zu sehen. Und doch rundum. Den Horizont nicht verlieren. Denn irgendwo, wirst du irgendwann wieder Boden unter den Füßen haben. Und vielleicht sammeln sich Wunder.
Dort. Am Strand.


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